Lehm ist der älteste plastische Baustoff der Welt, er besteht aus Ton, Schluff und Sand. Er kann z.B. gestampft, vermauert oder als Putz auf eine bestehende Wand aufgetragen werden. Neben seinem äußerst niedrigem Energiebedarf bei der Produktion, ist er auch in der Entsorgung vollkommen unbedenklich in den Naturkreislauf rückführbar.

Kein anderer Baustoff kann mit extremen Temperaturschwankungen so gut umgehen wie der Lehm, weshalb er vorzüglich auf Wand- oder Deckenheizungen aufgebracht werden kann. Durch die äußerst schnelle Wasseraufnahme und -abgabefähigkeit des Lehms entsteht keine Staunässe, wodurch angrenzende Bauteile wie Holz auf natürliche Weise geschützt werden, dies ist besonders bei Fachwerkbauten wichtig.

Lehm bindet im Gegensatz zu anderen Putzen nicht chemisch ab, sondern trocknet aus. Er nimmt die ihn umgebende Luftfeuchtigkeit auf und gibt sie wieder an seine Umgebung ab, so dass in mit Lehm verputzten Räumen eine stabile Luftfeuchtigkeit zwischen 50 und 60 Prozent herrscht. Er absorbiert Gerüche und Feinstäube, wirkt antistatisch und sorgt daher für ein gesundes Raumklima. Je nach Kornstruktur der ihm innewohnenden Sanden, den Zuschlagsstoffen und der Verarbeitungstechnik kann er in seinem Erscheinungsbild von archaisch-rau bis modern-glatt wirken und somit an jeden Architekturstil angepasst werden.

---