Kalk ist, ebenso wie Lehm, ein natürlich vorkommender Rohstoff. Ein Großteil der Erdkruste besteht aus Kalkstein (ca. 7%), aus welchem er auch gewonnen wird.
Grundsätzlich unterscheiden sich Kalke in zwei Arten: Luftkalk und hydraulischen Kalk. Luftkalke brauchen länger zum Abbinden und sind weniger witterungsbeständig als hydraulische Kalke. Zudem ist die Druckfestigkeit von hydraulischem Kalk höher als die von Luftkalk.
Um ihn als Bindemittel im Mörtel verwenden zu können muss er zuerst gebrannt werden, wobei Kohlenstoffdioxid entweicht. Dann wird er mit Wasser gelöscht und kann als Bindemittel benutzt werden. Wenn Kalk nun z.B. als Putz auf der Wand abbindet, nimmt er den Kohlenstoffdioxid aus seiner Umgebungsluft wieder auf und das ihm beigefügte Wasser verdunstet, wodurch er erneut zu Kalkstein wird. Es ist ein Kreislauf der sich unter Zufuhr von Energie und Wasser schließt.
Die unterschiedlichen Eigenschaften von Luftkalk und hydraulischem Kalk sind auf die ihnen innewohnenden Mineralien zurück zu führen. Während Luftkalk aus annähernd reinem Kalkstein gewonnen wird, wird hydraulischer Kalk aus „unreinem“ Kalkstein gewonnen, welcher von Natur aus zusätzliche Anteile von Tonerden, Kieselsäure und Eisenoxid enthält. Es ist aber auch möglich den „hydraulischen Effekt“ unter Zuhilfenahme von verschiedenen Zuschlagsstoffen herbei zu führen.
Kalk ist diffusionsoffen und stark alkalisch, somit bietet er Schimmelpilzen keinen Nährboden, was je nach Anwendungsbereich für ein gesundes Raumklima wichtig sein kann.
Ebenso wie bei den Lehmputzen sind die ästhetischen Gestaltungsmöglichkeiten mit Kalkputzen je nach Ausgangsmaterial, Kornstruktur, Zuschlagsstoffen und Verarbeitungstechnik sehr vielfältig.